
Die Idee ist nicht neu, aber gut! Finanzgebarungen klar sichtbar zu machen, den BürgerInnen näher zu bringen und Transparenz zu leben. Das ist unter anderem auch im Stabilitätspakt 2012 festgeschrieben. Die umfassende Information über die finanzielle Situation einer Gemeinde ist eine der Grundvoraussetzungen für politische Entscheidungen und sinnvolle BürgerInnenbeteiligung.
Ein Rechnungsabschluss einer Gemeinde erscheint der breiten Öffentlichkeit, die keine besondere finanzwissenschaftliche Kenntnis besitzt, jedoch zumeist unverständlich. Der Blick in die Bücher ist rechtlich zwar möglich, faktisch kaum durchzuführen, denn wer hat den systematischen Überblick und nimmt sich Zeit hunderte Papierseiten zu durchforsten.
Das KDZ hat mit großer Unterstützung der Bank Austria und in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Städtebund, Österreichischen Gemeindebund und der K5-Gruppe ein Online-Tool geschaffen, um die Gemeindehaushalte offen und übersichtlich darzustellen. Durch diese Plattform www.offenerhaushalt.at werden komplexe Daten der Städte und Gemeinden offen und in wiederverwendbaren Datenformaten zugänglich gemacht. Informationen können ausgewertet, visualisiert und zu anderen in Verhältnis gesetzt werden. Die Plattform will nicht interpretieren, sondern stellt komplexe Zahlenreihen gut aufbereitet dar.
Anfang Oktober 2013 wurde die Plattform www.offenerhaushalt.at aus der Taufe gehoben und online gestellt, seither haben sich 11.300 User für diese Seite interessiert. Alle Landeshauptstädte und die Bundeshauptstadt, lassen sich in ihre Bücher schauen. Rund 500 Gemeinden lassen derzeit ihre BürgerInnen wissen, wo ihre Steuergelder eingesetzt werden. Über 4,3 Mio. ÖsterreicherInnen haben durch dieses Werkzeug Einblick in die Finanzen ihrer Stadt oder Gemeinde.1
Die BürgermeisterInnen haben selbst die Möglichkeit, eine Freischaltung durchzuführen, so kommen laufend neue Gemeinden dazu. Die Gemeinden sind verpflichtet ihre Daten an die Statistik Austria zu übermitteln, von dort werden sie – bei Zustimmung – automatisch in www.offenerhaushalt.at importiert und als attraktive Visualisierung dargestellt. Und diese Visualisierung ist so ausgefeilt, dass sie sich als internationales Best-Practice herzeigen lässt. Mittlerweile können die Städte und Gemeinden Finanzdaten und Kommentare zu einzelnen Posten auch selbst hochladen.
Anmerkungen:
1 [Stand: Mai 2014].