Präsenzseminar

Framing Reframing und Storytelling in der Stadt- und Regionalentwicklung

Infos zum Seminar
Datum
Mittwoch, 21. Mai 2025 - 9:00 - 17:00
Ort
Linz
Seminar ID
22292/P/1EW/25

Zielgruppe

Bürgermeister*innen, Mandatar*innen, Amtsleiter*innen, Leiter*innen von PR- und Öffentlichkeitsabteilungen, Regionalentwickler*innen und -manager*innen, Referent*innen von Landesdienststellen, interessierte Mitarbeitende.

Ziel

Die Teilnehmer*innen erhalten eine Einführung in das Thema "Framing", "Reframing" und Storytelling im Zusammenhang der Stadt- und Regionalentwicklung aus einer raumwissenschaftlichen Perspektive.

Von kooperativen Entwicklungsfragen geleitet, die die Gesellschaft ins Zentrum der Problemlagen stellt, erlangen die Teilnehmer*innen ein differenziertes „Regionen-Verständnis", das die Dimensionen Lebensqualität, Innovation und Ressourcen berücksichtigt. Das Herausarbeiten und das Erkennen eigener Möglichkeiten zur Gestaltung regionaler Lebensqualitäten und Ressourcen im Alltags- und Berufsleben kann als konkrete Zielsetzung dieses Seminars verstanden werden.

Die Arbeit am Framing einer Region ist daher kein bloßes „Schönreden“ der unliebsamen Gegenwart, keine Marketing-Initiative, um der Region ein schickes Design und reißerische Werbesprüche zu verpassen. Die Zielsetzung liegt im Aufzeigen eines reflektierten, auch faktenbasierten regionalen Selbstbildes. Regionen näher an die Fakten zu bringen (empirische Evidenz versus Zuschreibung von "innen" wie "außen"), stärkt nicht nur die Regionen selbst, sondern macht diese auch zu vertrauenswürdigen Partnerinnen in Verhandlungsprozessen um potenzielle (finanzielle) Ressourcen. Der reflektierte Einsatz von Sprache stärkt das regionale Selbstbewusstsein und trägt zu einem positiven Image einer Region bei.

Die strategische Kommunikation eines Regionsimages zur Umsetzung von Zukunftsbildern kann mittels Storytelling erfolgen. Im Sinne einer Erzählung werden Geschichte und Vision verknüpft. In diesem Seminar wird ein sprachsensibler Zugang gewählt, der die Charakteristika von Stadt- und Regionalentwicklung berücksichtigt. 

Programmschwerpunkte

Politik und Werbung arbeiten schon lange mit sprachlichen Bildern, um Wahrnehmung und Einstellung von Menschen zu beeinflussen. Im Stadt- und Tourismusmarketing ist eine ähnliche Praxis erkennbar. In der Regionalentwicklung wurden Frames bislang selten bewusst reflektiert, aber sie sind auch hier genauso präsent und wirksam.

Ist eine Region eine Abwanderungsregion, wird sie beispielsweise gerne als „sterbende Region“ bezeichnet, womit gleichzeitig eine Blickrichtung vorgegeben wird. Völlig außer Acht wird dabei gelassen, dass Viele, die wegziehen, dies deshalb tun, um eine höhere Ausbildung zu genießen oder ihre Karriere an einem qualifizierten Arbeitsplatz entwickeln.

Diese Wahrnehmung fehlt gesellschaftlich vielfach und die Teilhabe an neuen Lebenschancen wird durch die dargestellte Sichtweise verstellt und regional zu wenig wertgeschätzt. Auch fehlen damit meist entsprechende Bindungsangebote an jene, die gegangen sind sowie jene, die für die jeweilige Region von außen gewonnen werden wollen (z.B. Facharbeiter*innen). Entsprechende Todesmetaphern (Schrumpfen, Flucht, Sterben etc.) verstellen sowohl den Blick auf gegenwärtige Verhältnisse wie Entwicklungsoptionen.

Frames wirken sich somit nicht nur auf den Prozess der Sprachverarbeitung aus, sondern auch auf unsere Wahrnehmung.

Werden Frames und Geschichten als historische Praxis begriffen, können diese auch im Zusammenhang der regionalen Entwicklung aufgearbeitet und neu geschrieben werden. Geschichten zu erzählen bedeutet somit zum einen eine reflexive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und Gegenwart, gleichzeitig jedoch zum anderen das Aufbereiten zukünftiger Entwicklungsoptionen. Geschichten eignen sich deshalb so gut, da sie im Optimalfall ein Bindeglied zwischen Emotionen, Informationen, Unterhaltung und Spannung darstellen. Sie wirken dabei als Informationsträger – vielfach unbewusst – und laufen in bekannten wie gelernten Mustern ab. Geschichten wie Frames wecken Gefühle und bilden ein Kino im Kopf.

Wenn von regionaler Identität die Rede ist, kommt daher der Zuschreibung, die Menschen oder Medien einer Region geben, hohe Bedeutung zu. Pointiert gesagt, lässt sich aus der Sicht der Regionalentwicklung die Frage ableiten, welche Geschichte eine Region nun erzählen soll?

Folgende Fragestellungen werden im Rahmen des Seminars anhand zahlreicher regionaler Fallbeispiele bearbeitet:

  • Aus welchen historischen, ökonomischen und soziokulturellen Kontexten sind derzeitige regionale (Selbst-/Fremd-)Bilder entstanden und in wie weit sind sie für die Regionalentwicklung von Bedeutung? (Erörterung anhand von regionalen Fallbeispielen)
  • Wie wirken sich beispielsweise Bilder der Benachteiligung auf die – sei es individuelle, sei es gemeinschaftliche – räumliche Gestaltung und Planung der Gegenwart und Zukunft aus?
  • Wo erlebt die Region derzeit Hemmnisse in der Entwicklung und in welcher Beziehung stehen diese zu den dominanten „Frames“?
  • Welche regionalen Geschichten haben regionale Entwicklungen geprägt, gefördert bzw. verhindert?
  • Wie kann Sprache bewusst als positiver Faktor der Regionalentwicklung eingesetzt werden?
  • Wie kann nun ein Image, eine Selbst- oder Fremdwahrnehmung verändert werden?
  • Wie lässt sich Entwicklung in meiner eigenen Region darstellen?
  • Welche „Deep-Frames“ werden bislang kommuniziert?
  • Wie kann Entwicklung bewusst reflektiert und proaktiv gesteuert werden? Welche Voraussetzungen müssen für ein Reframing gegeben sein?
  • Wie kann eine Region "geframed" werden?

Vortragende

Mag. Dr. Martin Heintel

Professor am Institut für Geographie und Regionalforschung der Universität Wien. Wissenschaftlicher Leiter des Weiterbildungsprogramms „Kooperative Stadt- und Regionalentwicklung“ am Postgraduate Center der Universität Wien. Zahlreiche Gastprofessuren im In- und Ausland; u.a. an der University of New Orleans/US, Hebrew University of Jerusalem/IL oder der German University of Technology in Oman (GUtech)/OM. Arbeitsschwerpunkte: Stadt- und Regionalentwicklung, Beratung von Städten und Gemeinden.

Dr. Yvonne Franz

Senior Lecturer, Institut für Geographie und Regionalforschung. Yvonne Franz ist Lehrende, Postdoc Wissenschafterin und Vizestudienprogrammleiterin am Institut für Geographie und Regionalforschung der Universität Wien. Sie ist wissenschaftliche Leiterin des Weiterbildungsprogramms “Kooperative Stadt- und Regionalentwicklung” am Postgraduate Center der Universität Wien und Mitglied der Forschungsplattform “Urban Futures”. Yvonne blickt in ihren Forschungen besonders auf die Rolle von Stadtquartieren in der Multi-Level Governance urbaner Transformationen. Als Stadtgeographin bringt sie theoretische Expertise zu städtischer Revitalisierung, Gentrifizierung, Super-Diversität und sozialer Innovation ein, indem sie komparative und transdisziplinäre Forschungsarbeiten durchführt.

Methodik

Input der Vortragenden, Fallbeispiele aus der Praxis, Diskussion, Eingehen auf die Fragen der Teilnehmer*innen.

Dauer

1-tägig, 21.05.2025, 09:00-17:00 Uhr

Ort

Tech Center Linz-Winterhafen, Errichtungs- und BetriebsgmbH, Hafenstraße 47-51, 4020 Linz, Tel.: +43 732 9015-5400, Fax: +43 732 9015-5412, E-Mail: office@techcenter.at , Internet: http://www.techcenter.at 

Mit der Buslinie 27 besteht eine gute öffentliche Anbindung zum TechCenter. Teilnehmer*innen von KDZ-Seminaren können die Garagen-Plätze kostenfrei benutzen. Die Garagennutzung erfolgt ticketlos: Im Zuge der Einfahrt in die Garage wird das Kennzeichen elektronisch erfasst. Im Seminarraum wird ein QR-Code aufgelegt. Mit diesem QR-Code können Garagennutzer*innen ihre Ausfahrt freischalten, indem Sie das Kennzeichen etc. eingeben und bestätigen.

Zimmerpreis

Einzelzimmerpreis inkl. Frühstück: € 120,00

Seminarpreis

€ 450,00 exkl. 20 % Umsatzsteuer und € 370,00 exkl. 20 % Umsatzsteuer für fördernde Mitglieder des KDZ.

Ab einer Teilnehmerzahl von 3 Personen einer Organisation gewähren wir einen Gruppenrabatt von 10 % pro Teilnehmer*in. Anmeldungen, welche bis 6 Wochen vor Seminarbeginn eintreffen, werden mit einem Frühbucherbonus von € 55,00 honoriert. Die Inanspruchnahme von Frühbucherbonus und Gruppenrabatt schließen einander aus!

Im Betrag inbegriffen sind elektronische Seminarunterlagen (pdf-Dokumente online abrufbar), Begrüßungskaffee, Pausenverpflegung und Getränke im Seminarraum sowie ein 3-gängiges Mittagsmenü. Getränke zum Mittagessen, etwaige Nächtigungskosten sowie Parkgebühren sind im Seminarpreis nicht enthalten.

Stornierung: Stornos können nur bei schriftlicher Absage anerkannt werden. Bis 4 Wochen vor Seminarbeginn entfällt die Stornogebühr, ab 4 Wochen vor Seminarbeginn beträgt sie 30 %, ab 2 Wochen vor Seminarbeginn 50 %, bei Nichtteilnahme wird der volle Betrag verrechnet. Wird eine Ersatzperson gemeldet, entfällt die Stornogebühr. Zielgruppe von KDZ-Seminaren & Veranstaltungen: Die Seminare und Veranstaltungen des KDZ richten sich an Bedienstete von Gemeinden & Gemeindeverbänden, Ländern, Bund und deren Betrieben sowie an Politiker*innen.

Anmeldeschluss

23.04.2025

Allgemeine Geschäftsbedingungen & Datenschutz

Hinweis zum Datenschutz: Im Zuge der Durchführung einer KDZ-Weiterbildungsveranstaltung verarbeiten wir personenbezogene Daten von Ihnen (Name, Kontaktdaten, Organisation) und geben diese zu Abrechnungs-, Zimmerreservierungs- und Vorbereitungszwecken an den/die Betreiber/in der Veranstaltungsräumlichkeiten und Vortragende weiter.

Mit Ihrer Anmeldung akzeptieren Sie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der KDZ-Weiterbildung. Diese finden Sie auf unseren Internetseiten unter folgendem Link: http://www.kdz.eu/de/geschaeftsbedingungen_weiterbildung.

Elektronische Seminarunterlagen (pdf-Dokumente online abrufbar)

Die Seminarunterlagen für diese Weiterbildungsveranstaltung werden Ihnen ausschließlich in elektronischer Form – in einem geschützten Bereich auf der KDZ-Website für insgesamt drei Wochen – bereitgestellt. Ihre Seminarunterlagen werden Sie frühestens sieben Tage vor dem Seminartermin online abrufen können. Um Ihre Seminarunterlagen abrufen zu können, benötigen Sie einen Zugang auf unserer KDZ-Website in Form einer Registrierung mit Ihrer persönlichen E-Mail-Adresse.

Im Idealfall registrieren Sie sich bitte bereits im Zuge Ihrer Online-Anmeldung.

Milluks Kerstin
Kerstin Milluks | Bundesministerium für Inneres (Deutschland)
Die CAF-Webinare und die Kooperation mit dem KDZ haben uns dabei sehr unterstützt, das Qualitätsnetzwerk der öffentlichen Verwaltung in Deutschland zu stärken.
Petra Holl
Amtsleiterin Petra Holl | Oberalm
Die Teilnahme an Seminaren des KDZ bedeutet für meine Mitarbeiter*innen und mich, gut vorbereitet auf die Herausforderungen der täglichen Arbeit zu sein.
Mag. Thomas Wolfsberger
Mag. Thomas Wolfsberger | Finanzdirektor der Stadt St. Pölten
Das KDZ und die Stadt St. Pölten arbeiten seit vielen Jahren bei Projekten erfolgreich zusammen. Wir setzen bei vielen Fachfragen auf die Expertise des KDZ.

Leistungen

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Public Management Consulting

Unsere Schwerpunkte

  • Finanzmanagement und VRV 2015
  • Organisations- und Verwaltungsentwicklung
  • Steuerungs- und Managementsysteme
  • BürgerInnen- und KundInnenservice
  • Strategie- und Innovationsentwicklung
Europäische Governance und Städtepolitik Icon

Europäische Governance und Städtepolitik

Unsere Schwerpunkte

  • Internationaler Know How Exchange und Capacity Building
  • Städtepolitik in Europa
  • CAF-Zentrum und Verwaltungsreform
  • Offene Daten
  • Wissensmanagement und Vernetzung