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Public Management Consulting | Blog

Aus der Not eine (erfolgreiche) Tugend machen ...

Wer über das Jahr 2020 spricht und die Dinge reflektiert, die in diesem Jahr passiert sind, der kommt unweigerlich und ohne Umwege immer wieder auf die Corona-Pandemie zu sprechen. Ein erstes Opfer ein für das Frühjahr 2020 geplantes neues Netzwerk für Personalverantwortliche in Städten und Gemeinden. Während wir noch über Termine und Orte eines ersten Treffens nachdachten, waren diese Pläne über Nacht schon wieder Makulatur.

Aus der Not eine Tugend machend, starteten wir stattdessen eine Online‑Werkstatt-Reihe und tasteten uns zusammen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus 10 Städten und Gemeinden Österreichs Schritt für Schritt in dem für alle damals neuen digitalen Setting voran.

Zwischen April und Juni 2020 fanden so drei sehr spannende virtuelle Werkstätten statt, in denen wir vor allem tagesaktuelle Fragen des Personalmanagements in Kommunen erörtert und gleichzeitig auch praktische Erfahrungen mit neuen Videodiskursen gesammelt haben:

  • Das alles beherrschende Thema der ersten Werkstatt war das für Kommunen neue Phänomen des weit reichenden Homeoffice. Über Nacht arbeiteten große Teile der Belegschaft von Zuhause aus. Glücklich, wer zu diesem Zeitpunkt seine Prozesse schon sehr weitreichend digitalisiert hatte und wer über Nacht ausreichend viele Notebooks (möglichst mit Mikrofon und Kamera) mobilisieren konnte. Für die Personalverantwortlichen in den Kommunen brachte das adhoc‑Homeoffice eine Menge an praktischen Fragen mit sich: Welche Infrastruktur wird vom Dienstgeber zur Verfügung gestellt? Wie führt man Beschäftigte im Homeoffice? Wie erfolgt die Zeiterfassung und wie kann Leistung sichergestellt werden?
    Im Dialog wurden diese und viele andere Fragen erörtert und Erfahrungen und praktische Lösungen geteilt.
  • In der zweiten Werkstatt ging es noch einmal um aktuelle dienstrechtliche Fragen rund um die Corona bedingten Änderungen im Dienstbetrieb der Gemeinden. So etwa um bestehende Unklarheiten bei Arbeitszeitregelungen, Freistellungen von Risikogruppen oder Verpflichtungen, Urlaub zu konsumieren.
  • Aufgrund der Ausgangsbeschränkungen und der geschlossenen Rathäuser standen die Personalverantwortlichen in den Gemeinden auch in anderen Personalmanagementbereichen vor ganz neuen Herausforderungen. So waren persönliche Vorstellungsgespräche in den Gemeindeverwaltungen nicht mehr möglich. Adhoc mussten im ersten Lock-down für erprobte Routinen im Recruiting neue Lösungen gefunden werden. Im Mittelpunkt der dritten Werkstatt standen nun Erfahrungen mit Video-Bewerbungs-/Vorstellungsgesprächen und den dafür neu eingeführten Werkzeugen. Diskutiert wurde aber auch, wie die Bewerberinnen und Bewerber auf die neue Form reagierten und ob erkennbar wird, inwieweit die Corona‑Krise die Attraktivität der Kommunen als Arbeitgeber verbessert hat. Während die Personalverantwortlichen zu diesem Zeitpunkt für einfache oder eher unspezifische Tätigkeiten einen starken Zuwachs an Interesse wahrnehmen, blieb das Rekrutieren von generell schwer zu findenden Fachexperten oder Mangelberufe in der Kinderbetreuung schwierig.

Am Ende dieser ersten Runde von Werkstätten haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den qualifizierten Erfahrungsaustausch in einem offenen und vertraulichen Raum als sehr positiv zurückgemeldet und den Wunsch nach Fortsetzung geäußert

  • Die vierte Werkstatt fokussierte auf Fragen der Digitalen Kompetenz, ob es sich dabei um eine zusätzliche eigenständige Kompetenz oder eher um eine alles überlagernde Querschnittskompetenz handelt. Dazu wurden verschiedene Ansätze (AK, KGSt, EU-Kompetenzmodell) erörtert und dann die jeweiligen Erfahrungen und Aktivitäten zur Förderung von digitalen Kompetenzen ausgetauscht.
  • Die fünfte und im Jahr 2020 letzte Werkstatt konzentrierte sich auf die Frage, wie im Rahmen des Employer Brandings MitarbeiterInnen zu Markenbotschaftern gemacht werden können. Dies vor dem Hintergrund, dass seit Jahren ein großer Teil der Nach- und Neubestzungen durch aktive Vermittlung und Werbung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erfolgt. Im Mittelpunkt der Diskussionen stand ein Ansatz von Karsten Kilian, der zeigt, was es an intellektuellem Markenverständnis und emotionaler Markenverpflichtung bei den Beschäftigten braucht, damit sie die Rolle von Markenbotschaftern erfolgreich wahrnehmen können und wollen.

Das vorläufige Finale der Werkstatt fand im Jänner 2021 statt. Die Gruppe der Personalexpertinnen und -experten beschäftigte sich mit einem derzeit sehr stark gehypten Thema, nämlich dem Corporate Purpose als Element der Personal- und Organisationsentwicklung.

Mag.a Daniela Brandenberger, Magistrat Linz
Mag.a. Daniela Brandenberger,
Magistrat Linz
"Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter brennen für sinnvolle Arbeit, sie wollen etwas „Gutes“ tun. Zielorientierung, Engagement und Arbeitszufriedenheit ergeben sich dann (fast schon) von selbst. Für die Organisation bedeutet das, den Corporate Purpose als den gemeinsamen und verbindenden Daseinszweck, das „Warum“, für alle sichtbar und erlebbar zu machen."

Am Ende der zweiten Etappe - Ende Jänner 2021 – stand wieder die Frage der Fortsetzung im Raum. Wie zuletzt sprachen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer klar für eine Fortsetzung aus. Die Werkstätten werden als niederschwellige und sehr informative Treffen erlebt, mit den Themenimpulsen werden viele Anregungen für die Weiterentwicklung des Personalmanagements in den Gemeinden gesetzt, der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen bereichert die eigene Arbeit.

Mit der Werkstatt #7 und dem Motto Führungskräfteentwicklung startet die Personalerwerkstatt im zweiten Quartal 2021 in eine nächste Runde (die Themen der nachfolgenden Treffen werden in der Gruppe gemeinsam festgelegt).

Gerne begrüßen wir noch weitere Kolleginnen und Kollegen in unserem erfolgreichen Wissensforum.

Hier finden Sie Details zur Online Werkstatt für Personalverantwortliche.

 

 

 

Milluks Kerstin
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Amtsleiterin Petra Holl | Oberalm
Die Teilnahme an Seminaren des KDZ bedeutet für meine Mitarbeiter*innen und mich, gut vorbereitet auf die Herausforderungen der täglichen Arbeit zu sein.
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Mag. Thomas Wolfsberger | Finanzdirektor der Stadt St. Pölten
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