Europäische Governance und Städtepolitik | Blog

Zu Hause medizinisch betreut - ein digitales Vorzeigeprojekt für ältere Menschen am Westbalkan.

Austrian Development Agency
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Einblick in die Schulung zu den verwendeten Geräten.
Einblick in die Schulung zu den verwendeten Geräten.
Das Projektteam aus Delchevo mit Jana Belcheva Andreevska.
Das Projektteam aus Delchevo mit Jana Belcheva Andreevska.

Im Rahmen der „Europäischen Woche der Regionen und Städte 2023“, die heuer erstmals in Verbindung mit dem Tag der kommunalen Verwaltung im Europäischen Verwaltungsraum (ComPAct) stattfand, wurde ein digitales Gesundheitsmonitoringsystem für die nordmazedonische Stadt Delchevo vorgestellt – ein Pilotprojekt, das zeigt, wie digitale Lösungen das Leben älterer Menschen verbessern können. 

Delchevo, eine ländliche Gemeinde mit 20 Ortsteilen im Westen Nordmazedoniens, hat mit den gleichen Herausforderungen zu kämpfen wie viele andere Gemeinden auf dem westlichen Balkan: eine unzureichende medizinische Versorgung, insbesondere für die ältere Bevölkerung in abgelegenen Ortsteilen. Viele Seniorinnen und Senioren mit eingeschränkter Mobilität
können Arztbesuche nur schwer wahrnehmen, wodurch ihnen eine kontinuierliche medizinische Versorgung oftmals verwehrt bleibt.

Hier kommt das neue digitale Gesundheitsmonitoring ins Spiel. Die Idee ist ebenso simpel wie wirkungsvoll: Mit benutzerfreundlichen Monitorgeräten können ältere Menschen wichtige Gesundheitswerte wie Blutdruck, Herzfrequenz oder Sauerstoffsättigung zu Hause messen. Diese Daten werden sicher und in Echtzeit an eine zentrale Überwachungsstation gesendet, wo Ärztinnen und Ärzte sowie medizinisches Fachpersonal die Werte überwachen und bei gesundheitsgefährdenden Abweichungen sofortige Maßnahmen einleiten können – ohne, dass die Patientinnen und Patienten eine Praxis aufsuchen müssen. Dieses System der Gesundheitsversorgung bewirkt aber noch mehr. Es reduziert nicht nur die Isolation, die viele ältere Menschen in abgelegenen Gebieten erleben, sondern stärkt auch ihr Sicherheitsgefühl und das Vertrauen, dass jemand da ist, der auf sie achtet. Damit wird auch der soziale Zusammenhalt gestärkt und das Stadt-Land-Gefälle überbrückt. 

Kooperation als Schlüssel zum Erfolg

Zentral für eine erfolgreiche und nachhaltige Umsetzung dieses Projektes ist das funktionierende Zusammenspiel der wesentlichen Akteurinnen und Akteure: Die Stadtverwaltung Delchevo, die das Projekt koordiniert und für die gerechte Verteilung der Gesundheitsdienstleistung sorgt. Lokale Sozialdienste stellen die Geräte zur Verfügung und unterstützen bei Bedarf mit zusätzlicher Therapie oder Medikamenten, basierend auf den Empfehlungen der Ärztinnen und Ärzte. Diese monitoren und analysieren die Gesundheitsdaten, um eine adäquate Behandlung sicherzustellen. Schulungen im Umgang mit den Geräten und dem technischen System durch den Anbieter gewährleisten eine effektive Nutzung. Das ursprüngliche Ziel dieses Pilotprojekts war, im ersten Jahr 50 bis 200 ältere Menschen mit dieser digitalen Gesundheitsdienstleitung zu betreuen. Bereits in den ersten zwei Monaten konnten mehr als 70 Patientinnen und Patienten davon profitieren. Ein Erfolg, der zeigt, welches Potenzial digitale Lösungen für die Versorgung und das Wohl älterer Menschen bergen und ein vielversprechender Start mit guten Aussichten in der gesamten Region des Westbalkans ausgerollt zu werden.

Das Projekt in Delchevo ist Teil des BACID III Programmes, das neben anderen Aktivitäten in den Ländern des Westbalkans und der Republik Modau, digitale kommunale Lösungen in den westlichen Balkanländern und Moldawien befördern soll. Neben dem Pilotprojekt in Delchevo, wurde in der serbischen Stadt Sombor eine smarte Parkraumbewirtschaftung umgesetzt. Dieses System informiert nicht nur über verfügbare Parkplätze, sondern auch über die Luftqualität in der Stadt. Somit wird nicht nur ein Beitrag zur Steuerung des täglichen Verkehrsaufkommens – Sombor ist Verwaltungs-, Gesundheits- und Bildungszentrum des Bezirks West-Backa und damit Einzugsgebiet für 200.000 Menschen – sondern auch zum Umweltschutz geleistet. Beide Projekte stehen stellvertretend für eine neue Art kommunaler Dienstleistungen, die den direkten Nutzen digitaler Technologien für die Bevölkerung deutlich machen. Indem sie den Menschen vor Ort konkreten Mehrwert bieten, verdeutlichen sie die zentrale Rolle der Städte und Gemeinden für die Lebensqualität ihrer Bürgerinnen und Bürger, und setzen damit ein starkes Zeichen für eine moderne und bürger*innennahe Verwaltung.

BACID III – Building Administrative Capacities in the countries of the Western Balkan and the Republic of Moldova – wird von Städtebund und KDZ, gemeinsam mit dem südosteuropäischen
Städteverband NALAS und der Regional School of Public Administration (ReSPA) durchgeführt und von der Austrian Development Agency mit Mitteln aus der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit gefördert.

www.bacid.eu

Milluks Kerstin
Kerstin Milluks | Bundesministerium für Inneres (Deutschland)
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Petra Holl
Amtsleiterin Petra Holl | Oberalm
Die Teilnahme an Seminaren des KDZ bedeutet für meine Mitarbeiter*innen und mich, gut vorbereitet auf die Herausforderungen der täglichen Arbeit zu sein.
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Mag. Thomas Wolfsberger | Finanzdirektor der Stadt St. Pölten
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