Der Herbst 2024 hat es in sich. Auf der internationalen Bühne haben die USA mit der Wiederwahl von Donald Trump neue Ungewissheiten geschaffen, die Europa und die Welt verändern werden. In welche Richtung ist noch unklar. Die gleichzeitige Auflösung der Ampelkoalition in Deutschland zeigt, dass nicht mehr Stabilität, sondern Volatilität die politischen Systeme der westlichen Welt kennzeichnet. In Österreich sieht die Lage nicht besser aus. Eine schwierige Regierungsbildung steht an, ebenfalls mit ungewissem Ausgang. Dass der Fiskalrat für die nächsten Jahre ein Budgetdefizit von über 4 Prozent des BIP prognostiziert, ist wohl nur ein weiterer Faktor, der erschwerend hinzukommt.
Wir sind nun definitiv in der VUCA-Welt angekommen: Ungewiss, volatil und komplex sind die Herausforderungen. Wir alle müssen flexibel und robust sein und uns immer wieder an neue Situationen anpassen.
In dieser Situation feiert das KDZ seinen 55. Geburtstag. Im Jahr 1969 wurden wir als „Kommunalwissenschaftliches Dokumentationszentrum“ mit dem Ziel gegrünnet, eine Brücke zwischen Wissenschaft und kommunaler Praxis zu schlagen und die ökonomische Perspektive auf öffentliche Aufgaben und deren Finanzierung in den Vordergrund
zu stellen. In diesen 55 Jahren haben wir uns flexibel und robust anpassen und weiterentwickeln müssen.
Heute verstehen wir uns als Zentrum für Verwaltungsreform und -innovation in Österreich und Europa mit fünf strategischen Schwerpunkten: (1) Innovationen im öffentlichen
Sektor fördern, (2) Transparenz forcieren, (3) Nachhaltigkeit stärken, (4) Internationalisierung vorantreiben und (5) Netzwerke ausbauen.
Unsere Gemeindefinanzberichte, Beiträge zu Finanzausgleichs- und Verwaltungsreformen, die Transparenzplattform www.offenerhaushalt.at mit ihren Praxisplanern und die Expertise
in der Haushaltsrechtsreform sind weithin bekannt.
Auch auf europäischer Ebene werden wir vermehrt als Stimme für Gemeinde- und Verwaltungsentwicklung wahrgenommen. Unsere langjährige Unterstützung der EU-Integration der Verwaltungen der Nachbarländer, der neue Bericht zu „Local Governments in the EU27“ für die Generaldirektion Reform der Europäischen Kommission und das Projekt „Green- und SDG-Budgeting in Amsterdam, Barcelona, Bordeaux und Hamburg“ sind hierfür wichtige Belege.
Aber auch für die direkte Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden sind wir der weithin anerkannte innovative Partner. In rund 50 Projekten pro Jahr gestalten wir agile Organisationsstrukturen, vereinen New Work und Personalmanagement, gleichen öffentliche Haushalte aus, steigern die Verwaltungsqualität mit dem CAF und fördern lokale Kooperationen. Alle Themen finden sich auch in unserem Weiterbildungskatalog, der allen Bediensteten des öffentlichen Sektors offensteht.
Dieses FPM zeigt die Vielfalt des KDZ: Die Artikel bieten Einblicke in unsere Expertise – von der Digitalisierung über Verwaltungsreformen bis zum Personalmanagement. Diese Vielfalt ist unsere Antwort auf unsichere Zeiten und macht uns robust und anpassungsfähig.